Etwa 562.000 Latein-Schüler*innen weist das Statistische Bundesamt für das Schuljahr 2019/20 an allgemeinbildenden Schulen aus. Damit gehört Latein neben Englisch und Französisch weiter zu den drei am häufigsten gelernten Fremdsprachen in Deutschland. Und das hat Gründe:
Wer Latein lernt,
> lernt eine neue Sprache, d.h. er erweitert seinen Wortschatz (auch im Deutschen – und nicht nur um Fremdwörter!)
Nebenbei: Latein wird gesprochen, wie’s geschrieben wird!
> erlernt systematisch Grammatik als Grundlage jeder Sprache (auch und gerade des Deutschen!)
> schult seine Ausdrucksfähigkeit im Deutschen: beim Übersetzen „zerlegt“ man den lateinischen Text und fügt die neue deutsche Bedeutung sinnvoll wieder zusammen
> lernt damit die Basissprache für alle romanischen Fremdsprachen (und hat mit diesem „Muster“ einen wesentlich erleichterten Zugang zu Italienisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch und Rumänisch – im Übrigen liegt auch im gehobenen Englisch der Anteil lateinischer Ursprungswörter über 60 %)
> lernt und trainiert – was für Latein besonders wichtig ist – grundlegende gymnasiale Fertigkeiten: Genauigkeit, Konzentration, systematisches und logisches Denken, Regelmäßigkeit, Geduld und Ausdauer bei der Lösung von Problemen
> erfährt ab der 1. Lateinstunde Vieles über unsere kulturellen Wurzeln: Geschichte, Mythen, Religion, Kunst, Literatur, Philosophie, Architektur….
> bekommt nicht nur (Fach-)Wissen, sondern Allgemeinbildung vermittelt: Die Inhalte sind vielfältig und heute so aktuell wie vor 2000 Jahren – und sie haben immer unmittelbar mit uns, den Menschen, zu tun!
> vergleicht immer die Antike mit unserer Gegenwart: Das zwingt zum kritischen Nachdenken und zur Stellungnahme – Fähigkeiten eines selbständigen Menschen und mündigen Bürgers
Latein ist also nicht ein Fach für eine Elite; es dient unbestritten der Allgemeinbildung, trainiert gymnasiale Arbeitsweisen, kommt interessierten, lesefreudigen Schüler*innen entgegen und schult Sprache und Ausdrucksvermögen (nachgewiesenermaßen gerade auch bei Schüler*innen mit Migrationshintergrund).
Und noch was: Latein ist nicht leichter, aber auch nicht schwerer als andere Sprachen!
Lernwillige und interessierte Schüler*innen schaffen das seit Jahrtausenden, oft sogar mit Freude und Spaß!
Aktuell vertreten sechs Lehrer*innen engagiert das Fach am LFG.
In den ersten drei Jahren (Spracherwerb, Jgst.6-8) verwenden wir das Lehrwerk Campus C neu.
In der darauffolgenden Lektürephase (Jgst.9-10) stehen einzelne Autoren/Werke im Mittelpunkt, zu denen gesonderte Texte zur Verfügung gestellt werden. Nach der 10. Klasse kann Latein auf Wunsch abgelegt werden.
Das früher sog. kleine oder große Latinum erhält, wer die 9. bzw. 10. Jgst. mit mindestens Note ausreichend abschließt.
Am Ende der Oberstufe (Jgst.11/12) kann man selbstverständlich auch in Latein die Abiturprüfung ablegen.
Klassischer Medieneinsatz, umfangreiche digitale Angebote, zusätzliche Unterstützung im Rahmen unseres Grünen Bandes helfen dem Unterricht; Ausflüge, Museums- und Theaterbesuche unterstreichen unseren Anspruch, eine Sprache, aber auch Kultur zu vermitteln.
Hier noch ein Auszug aus unseren Unternehmungen der vergangenen Jahre: Münchner Museen (Antikensammlung, Glyptothek, Sammlung für Abgüsse, Archäologische Staatssammlung, Alte/ Neue Pinakothek), Residenztheater, Volkstheater, Touren: Inschriften in München, Herkules in München, Regensburg, Rosenheim (Lokschuppen), Kempten, Eichstätt, Villa Rustica Möckenlohe und…..