„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“ (Ludwig Wittgenstein, Philosoph 1889 – 1951) – wir als Fachschaft Deutsch sehen es als unsere Aufgabe an, unseren Schüler*innen einen möglichst souveränen Gang bis an die Grenzen unserer Welt zu ermöglichen, sodass ihnen sämtliche Möglichkeiten ohne sprachliche Hindernisse offen stehen.
Deutsch am Gymnasium ist nicht in erster Linie Sprachunterricht, sondern soll die Absolventen unserer Schule dazu befähigen, sich in unserer Sprache zuhause zu fühlen. Sie sollen darauf vorbereitet sein, frei und ohne sprachliche Einschränkungen zu kommunizieren, schriftlich und mündlich, und das in jedem Studienfach, jedem Beruf und in jeder Alltagssituation. Sie sollen aber auch im Umgang mit Medien souverän sein. Und nicht zuletzt hoffen wir, allen eine gewisse Liebe zu unserer Sprache und Kultur vermitteln zu können, zu Literatur und Theater und Film.
Das Fach Deutsch hat an unserer Schule neben den Anforderungen des Lehrplans noch eine besondere Herausforderung zu bewältigen: Da viele unserer Schüler*innen noch eine zweite, manchmal sogar dritte Sprache sprechen, wenn sie zu uns kommen, brauchen Sie manchmal eine besondere Unterstützung.
Die Schule hat darauf reagiert, indem sie in manchen Jahrgangsstufen Deutschklassen teilt, sodass kleinere Gruppen entstehen, in denen sich die Kinder auch gegenseitig unterstützen und voneinander/ miteinander lernen können. Außerdem gibt es für Kinder mit besonderem Förderbedarf Stunden, die von Lehrkräften mit einer Ausbildung in DaZ (Deutsch als Zweitsprache) gehalten werden.
Eine weitere Maßnahme aufgrund der zunehmenden Zahl von Schüler*innen, die erst kurz in Deutschland sind, ist ab dem Schuljahr 2020/21 die Einrichtung von sogenannten „Internationalen Klassen“, in denen besonders auf Kinder mit anderer Muttersprache eingegangen werden kann.
Ein wesentlicher Baustein für die Sprachentwicklung ist das Lesen, auf das wir besonderes Augenmerk legen. In den 5. und 6. Klassen gibt es das „Ferienbuch“: Neben den Lektüren im Unterricht haben die Schüler*innen jeweils nach den Ferien mindestens ein Buch gelesen, einige stellen es in einem Referat vor, alle führen über ihre Lektüren ein „Lesetagebuch“.
Außerdem besuchen wir einmal im Jahr mit jeder Klasse eine kulturelle Veranstaltung. Dazu laden wir Autor*innen zu Lesungen ein, holen Theatergruppen an die Schule, gehen zu Theateraufführungen oder zu Filmvorführungen ins Kino.
Eine wertvolle Aufgabe für das Fach Deutsch erfüllt unsere Schulbibliothek. Unsere engagierte und beliebte Bibliothekarin, Frau Thiel, bietet 22000 Titel an, davon allein 1300 aus der Kinder- und Jugendliteratur. Sie berät und kümmert sich um Verwaltung und Mehrung des Bestands. Und sie hat eine riesige treue Schar von Bibliothekshelfer*innen um sich gesammelt, die in jeder Pause und Freistunde helfen und arbeiten.
Wir sind alle Lehrer*innen, die ihr Fach lieben und diese Begeisterung an unsere Schüler*innen weitergeben wollen. Vor allem ist es uns als allgemeinbildende Schule ein Anliegen, dass jede und jeder gehobene Grundlagen in jedem Fach erwirbt und das Instrument dafür ist – unabhängig vom Fach – die Sprache. „Die Sprache ist für das Denken das, was die Füße für das Gehen sind“ (Willy Meurer, Aphorist und Publizist, 1934 – 2018).
Claudia Schreier u. Karlheinz Meyer